Susanne Jasper über „fragmente“ die Ausstellung von Sabrina Krökel

Manfred Maurenbrecher in der VITA-MINE
„No Go“. Das Recht auf Vergessen-Werden. Neuestes aus den Sperrzonen des Alltags.‘ MM in der Haut eines alten ostberliner Dialektikers, der mit seiner Enkelin in einer Zweiraumwohnung in Berlin-Lichtenberg lebt. 18 Jahre deutsch-deutsche Weltgeschichte ziehen vorbei, Hooligans und Reichsbürger krakeelen dazwischen, zarte Herbstzeitlose blühen – und am Ende singen wir alle die Hymne: „Solche Leute brauchen Heimat.“ Ein bewegter Abend, vor allem für die Lachmuskeln. VVK. 13,00 € AK 15,00 € info @vitamine-verlag.de
Till Burgwächter: Sex mit den Nazinachbarn und andere Peinlichkeiten
Till Burgwächter, Rockpoet und Weltenbeobachter, liest aus seinen aktuellen Büchern. Nach diversen Werken über die Eigenheiten von Rock und Heavy Metal bleibt er dieses Mal im Bett („Die Wahrheit über S.E.X.“), geht in die Politik („Nazi werden leicht gemacht!“), klingelt nebenan („111 Gründe Nachbarn zu hassen“) und legt sich mit Staatsbediensteten an („Immer diese Beamten“). Dass die .allmächtige E-Gitarre trotzdem ihren wohlverdienten Platz im .Vortrag bekommt, ist eine Selbstverständlichkeit.
18.8.18 – was für ein Datum? 19.33 Uhr …
VVK 8,00 € AK 10,00 €
Kartenvorbestellung info@vitamine-verlag.de
Zum Autor:
Till Burgwächter wurde 1975 geboren, er atmet und arbeitet als freier Journalist und Autor in Braunschweig. Seit Ende 2001 freier Mitarbeiter des Metal Hammer, seit 2012 freier Mitarbeiter beim Orkus. Diverse Veröffentlichungen in Magazinen und Zeitschriften wie Junge Welt, Die Welt, Penthouse, Kölnische Rundschau und viele mehr. Zudem entstanden und entstehen Bücher wie „Schmerztöter“ (2003), „Die Wahrheit über Wacken“ (ab 2005), „Neues aus Trueheim“ (2013), „Happy Metal“ (2015), „Die Wahrheit über S.E.X. (2016), „Nazi werden leicht gemacht!“ (2017), „111 Gründe Nachbarn zu hassen“ (2017) oder „Immer diese Beamten“ (2018), in denen sich der „Teufelskerl und Tausendsassa“ (Rötgesbüttler Evening Star) mit seinen liebsten Hobbys beschäftigt: Heavy Metal, Sex, Fußball, oder für was er sonst gerade bezahlt wird (von Verlegern, versteht sich).
Eine skurrile Mischung aus Konzert, Lesung und Slam Poetry, unterstützt von der unglaublich loyalen 1 Mann Band f i s c h m a n.
„Eine überwältigendes Feuerwerk aus Wort und Musik. Das Programm ist tiefgründig, aber nicht traurig. f i s c h e r ist Bleus, Rap, Chamnson und vieles mehr, nicht in einzelnen Liedern, sondern in einer 90 minütigen, zusammen hängenden Komposition, eine Art Solo Oper.“ Hans Peter Zepf (Tagblatt)
„Wunderbar“ Konstantin Wecker
„Großartige, berührende Texte“ Ulrike Winkelmann
Der langjährige Weggefährte ganz unterschiedlicher Künstler wie der Blue Man Group, Konstantin Wecker, Tim Neuhaus, Max Prosa, Alexa Rodrian u.v.a. stellt neben Kompositionen seiner Soloalben „Asamba“ und „Quartätärä“ Auszüge aus seinem Buch „Sich kurz fassen – ach“ vor.
Samstag 2.06.18 – 19:30 Uhr DIE VITA-MINE, Karl-Marx-Str.6 38104 Braunschweig
VVK 12,– AK 15,– €
unter info@vitamine-verlag.de oder direkt in der VITA-MINE
FRIEDEN IN DER VITA-MINE
Egon Krenz und Diether Dehm in der Karl-Marx-Str.
Der Braunschweig-Spiegel über diese besondere Begegnung:
Das hatte schon was. Der Komponist, Sänger und Politiker Diether Dehm zusammen mit dem letzten Staatsratsvorsitzenden sowie SED-Generalsekretär der DDR (vom 17. Oktober bis zum 6. Dezember 1989) und langjährigen Politbüromitglied zu Gast in der Vita-Mine von Thorsten Stelzner in der Karl-Marx-Str.
Doch beide kamen nicht alleine. Mit dabei war natürlich der Musik-Profi Michael Letz (Interview) (Oktoberklub), der Diether Dehm, wie so oft auf dem E-Piano begleitete und als zusätzlicher Gesprächspartner Ulrich Sander, Bundessprecher der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN-BdA) .
Diesmal standen in der Vita-Mine nicht nur die Lieder von Dehm im Mittelpunkt wie drei Wochen zuvor, am 14. April, als er in der Vita-Mine zum 200. Geburtstag von Karl Marx hauptsächlich Lieder mit Texten von Brecht sang. Diesmal stand das politische Gespräch im Focus.
Es ging nicht um die politische Vergangenheit von Krenz, sondern um das Verhältnis Deutschlands zu Russland. Ein schwieriges Verhältnis. Noch heute haben die Russen traumatische Erinnerungen, die sich über Generationen fortsetzten. Selbstverständlich müsse man die Geschichte beider Völker sehen, um derzeitige politische Reaktionen verstehen zu können. Mehrfach hat Deutschland Russland überfallen. Das letzte Mal sogar trotz eines Nichtangriffspaktes. 25 Millionen russische Tote waren das Resultat, so Krenz. Und nun stünden die Deutschen mit der NATO wieder an Russlands Grenzen. Und wieder wurden die Versprechungen gegenüber Russland gebrochen, so Krenz. Und nun haben die USA auch noch Russland speziell als Feind ausgemacht und nicht mehr den IS.
In den Gesprächspausen sang Diether Dehm einige seiner bekannten Lieder, wie z. B. Bella Ciau (Neuerdings auch als Buch)oder „Das weiche Wasser bricht den Stein“, das er seinerzeit, noch als SPD-Mitglied, auf Bitte von Willy Brandt umgetextet hatte, wie er ausführte.
Natürlich war im Vorfeld der Veranstaltung Kritik an der Einladung an Herrn Krenz deutlich geworden. Besonders von grünen Vertretern und einem Amtsträger der SPD, der meinte, Stasispitzel und Politbüro vereint. Marx würde sich im Grabe umdrehen.
Kommentar
Herzlichen Glückwunsch Thorsten Stelzner. Das war eine gelungene Veranstaltung in deiner Vita-Mine. Politisches Lied mit friedenspolitischem Gespräch. Das kommt bei den etablierten Parteien nicht mehr vor, falls es das mal gab. Neue und bekannte Lieder von Diether Dehm, vorgetragen in seinem bekannt überzeugenden Stil. Und ein Egon Krenz, der nachdenklich für eine Entspannung mit Russland eintrat – ohne zu beschönigen. Er überzeugte nicht nur in dem was er sagte, sondern auch, weil er die Politiker der Entspannung, alle persönlich kannte. Er ist ohne Zweifel ein Mensch der Zeitgeschichte, dem zuzuhören und von dem zu lernen ist.
Ein Ausgrenzen dieses Menschen Krenz ist zunächst einmal unchristlich und unpolitisch. Es gilt, besonders in der heutigen Zeit, auch im Inneren an den eigenen Feindbildern und auch verbal abzurüsten, nicht auszugrenzen sondern einzubinden. Einzubinden besonders die, die etwas zu entscheiden haben, wie Putin. Es geht nicht um rot, grün, schwarz, links oder rechts und kleinliche Zänkereien, es geht um Frieden. Die Kriegsgefahr ist derzeit nicht zu übersehen. Nicht nur materiell wird im Westen massiv aufgerüstet, nicht in Russland. Aufgerüstet wird auch verbal, auch in den sog. Leitmedien. Die Menschen werde wieder auf Krieg vorbereitet. Wir brauchen Stimmen des Friedens, und Egon Krenz war so eine in der Vita-Mine. Dafür ist ihm zu danken!
Liebe SPD, lernt von der Entspannungspolitik des Willy Brandt und Egon Bahr, von denen ihr weit entfernt seid. Liebe Grüne, lernt von Petra Kelly und Antje Vollmer, entrüstet euch auf allen Ebenen.